MBOR (medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation) und EFL:
Die DRV hat 2012 ein MBOR-Anforderungsprofil herausgebracht (personelle, räumliche, organi-satorische Voraussetzungen) und ist seitdem an einer flächendeckenden Versorgung mit dieser speziellen Reha-Variante interessiert. Zielgruppe sind Patienten mit besonderen beruflichen Anforderungen oder Problemstellungen.
Das EFL-System (Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit) ist ein diagnostisches Verfahren zur Ermittlung der tatsächlichen Arbeitsfähigkeiten und -möglichkeiten einer Person. Dabei werden aus einer Vielzahl von standardisierten Einzeltests (Heben, Tragen, Knien, Arbeit-über-Kopf…) die für den Probanden wesentlichen durchgeführt. Anhand der Testergebnisse zeigt sich dessen aktuelles Fähigkeitsprofil....
Das Testverfahren beruht auf der Ermittlung der vier Belastungskategorien: „leicht“, „mittelschwer“, „schwer“ und „maximal“. Letztere entspricht der funktionellen Belastungsobergrenze. Diesen Kategorien sind zulässige Häufigkeiten zugeteilt. Beispiel: „Maximale“ Gewichte sollten nur „gelegentlich“, bis zu 5 Prozent einer Arbeitsschicht, vom Boden- auf Taillenhöhe gehoben werden. Für die Einteilung der Belastungskategorien orientiert sich der EFL-Therapeut an folgenden objektiven Beobachtungskriterien: rekrutierte Muskulatur, Gewichtsverlagerung, Körperhaltung, Bewegungskoordination, Assymetrien, Kreislauf/Atmung, Koordination/Sicherheit und Tempo. Die Ergebnisse des Eingangstests dienen der Planung des Arbeitsplatztrainings (ABT). Der aktuelle Leistungsstand des Patienten beim ABT-Training im Vergleich zur erforderlichen Arbeitsplatzanforderung fließt in die arbeitsmedizinische Beurteilung im ärztlichen Abschlussbericht ein. Innerhalb des EFL-Systems gibt es den vollständigen EFL-Test. Dabei handelt es sich um eine standardisierte funktionelle Leistungstestbatterie mit insgesamt 29 Einzeltests. Damit können arbeitsmedizinische Gutachten erstellt werden, die gelegentlich von Versicherungen oder Berufsgenossenschaften bei uns in Auftrag gegeben werden.
Für die MBOR der DRV wurde unter Mitarbeit der deutschen EFL-Akademie (inzwischen umgewandelt in EFL-Institut-Braunschweig) ein für die Reha kompatibler Ableger der EFL-Testung entwickelt, das sogenannte EFL-Screening (Hausinterne Bezeichnung: „Befundung Arbeitsplatz“ als Eingangstest). Dieses „Kompakt-Testverfahren“ beinhaltet ca. 5 EFL-Einzeltests. Das EFL-System verfolgt auch einen therapeutischen Ansatz, indem der Proband seine Fähigkeiten und Belastungsgrenzen erkennt. So kann er therapeutische Möglichkeiten und Heilungsaussichten realistischer einschätzen. Bei der Testdurchführung werden ergonomische Arbeitstechniken vermittelt.
MBOR/ABMR-Angebote unserer Ergo-/Sporttherapie:
1) Arbeitsplatzorientierte medizinische Trainingstherapie (AMTT) in der Kleingruppe (max. 3 Pat.) im Raum zwischen MTT-Fläche und Tergumed-Raum. Betreuung durch Sporttherapeuten.
2) Arbeitsplatztraining in der Kleingruppe (max. 3 Pat.) im EFL-Raum oder EFL-Hof. Betreuung durch Ergo- und Sporttherapeuten.
Seit einigen Jahren haben wir die ABMR-Zulassung der BG (Arbeitsplatzbezogene Muskuloskeletale Rehabilitation). Zu den arbeitsplatzbezogenen Therapieelementen der ABMR zählen dieselben Inhalte wie bei der MBOR. Die weiteren Therapieinhalte sind denen der EAP ähnlich.
Unsere Sozialberatung und psychologische Abteilung bieten den Anforderungen der Kostenträger entsprechende Zusatzangebote an.